Tag der offenen Tür
Tarmstedt (**). Ein Fest für das Feuerwehrhaus Tarmstedter Brandschützer feiern die Fertigstellung vor 25 Jahren mit einem Tag der offenen Tür.
"Heute wird unser Feuerwehrhaus 25 Jahre alt", sagt Adrian Nötzel, Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Tarmstedt und erinnert damit an dessen offizielle Einweihung im Oktober 1988. An diesem Tag erfolgte die Schlüsselübergabe an den damaligen Ortsbrandmeister Heinrich Grabau. Mit einem Tag der offenen Tür beging die Ortswehr das Jubiläum und ließ Besucher hinter die Kulissen schauen.
Mehr als 80 Jahre prägte das alte Feuerwehrhaus das Ortsbild Tarmstedts, musste aber wegen Baufälligkeit dem heutigen Gebäude weichen.
Die Planung für den Neubau begann 1985 und nach gut eineinhalbjähriger Bauzeit konnte das neue Feuerwehrhaus an gleicher Stelle bezogen werden. Seitdem verfügt die Ortswehr Tarmstedt über vier Fahrzeugboxen, Schulungsraum, kleine Werkstatt und die Kleiderkammer der Samtgemeinde für die Feuerwehrleute. "Für die Feuerwehrkameraden bringt der Neubau bessere Möglichkeiten für Fort- und Ausbildung mit sich", so Ortsbrandmeister Adrian Nötzel. Und so gründete sich 1995 im neuen Feuerwehrhaus die Jugendfeuerwehr Tarmstedt. "Es ist mehr Leben im neuen Haus", resümiert Nötzel.
Explosion durch Fett
Den Tag des Jubiläums nutzte die Ortswehr, um den Tarmstedtern einen Blick in ihre Tätigkeit zu gewähren und Werbung in eigener Sache zu machen. Als Präventionsmaßnahme demonstrierte die Ortswehr eindrucksvoll die Explosion von Fett, Spraydosen und Mehlstaub. Altersabteilung und Jugendfeuerwehr arbeiteten während des Tags der offenen Tür Hand in Hand beim Löschen des mit Stroh gefüllten kleinen Holzhauses. Dabei bedienten die Senioren mit viel Muskelkraft die Handdruckspritze aus dem Jahr 1897, die noch vor gut 70 Jahren in Tarmstedt beim Löschen eingesetzt wurde. Am Strahlrohr legte die Jugendfeuerwehr Hand an und löschte den Brand des kleinen mit Stroh gefüllten Holzhauses.
Mit einer winzig kleinen Menge von 20 Millilitern Wasser, die Timo Gerken geschützt durch den Sicherheitsanzug in auf 270 Grad Celsius erhitzte Fett spritzte, verursachte der Feuerwehrmann eine gewaltige Fettexplosion. Mit der Demonstration dieser Alltagssituation zeigte die Ortswehr eindrucksvoll die täglich im Alltag lauernde Gefahr auf.
"Wir wollen die Bevölkerung sensibilisieren", sagte Hans-Werner Freese, der 40 Jahre in der Berufswehr Bremen arbeitete und nun in der Ortswehr Tarmstedt tätig ist. Mit dieser Vorführung stellte die Ortswehr Tarmstedt die Abhängigkeit des Erfolgs eines Löschvorgangs von der Verwendung des richtigen Löschmittels unter Beweis.
Nicht weniger eindrucksvoll verlief die Demonstration der schnellen Entflammbarkeit eines mit Benzin getränkten Lappens. Mit einer schräg gestellten Regenrinne, in der der Lappen platziert wurde, und einem am unteren Ende stehenden Teelicht stellten die Tarmstedter Feuerwehrleute das Auslaufen einer brennbaren leicht entzündlichen Flüssigkeit in Kellerräumen nach und demonstrierten damit eindrucksvoll die Eigenschaft von Gasen, schwerer als Luft zu sein.
"Man sieht nichts, aber trotzdem ist es gefährlich", sagte Freese. Schon ein kleiner Funke kann bei ausströmenden Dämpfen von Benzin oder Propangas eine große Explosion verursachen. Während des Tags der offenen Tür ging es der Tarmstedter Feuerwehr darum, die Bevölkerung über Gefahren zu informieren und dafür zu sensibilisieren, Gefahren nicht zu unterschätzen.
"Wir wollen rundum zeigen, was wir leisten", sagte Ortsbrandmeister Nötzel. Und so klärte die Ortswehr mit Informationsfolien bei Kaffee und Kuchen in der Fahrzeughalle über ihre Tätigkeit auf. Mit dem Tag der offenen Tür verbanden Adrian Nötzel und die Tarmstedter Feuerwehrkameraden auch die Hoffnung, Nachwuchs für die Jugendfeuerwehr anzuwerben und auch Quereinsteiger für die aktive Wehr zu begeistern. Kinder erfreute die Jugendfeuerwehr mit Aktionen wie Schläuche-Kegeln, Süßigkeitenwurfmaschine und Kinderschminken.
**: Wümme-Zeitung (Sabine von der Decken)